SVR II – SV 1920 Hatzenbühl 1:2 (1:1)
Serien gerissen!
Am 14. Spieltag empfingen wir den SV Hatzenbühl zum Heimspiel. In dieser Woche mussten wir auf Kevin Baltrusch, Robin Dränkow und Vitor Meshki, alle in der Startelf gegen Frankweiler in der Vorwoche, verzichten. Die im Spiel gegen Frankweiler erfolgreich praktizierte Formation mit einer 5er-Kette in der Abwehr griffen wir gegen die im unteren Mittelfeld platzierten Hatzenbühler erneut auf, Robin Dränkow wurde dabei in zentraler Position durch Rückkehrer Dennis Ramis ersetzt. Ebenso kehrte Eugen Galkin nach Verletzung für Kevin Baltrusch in die Startelf zurück, während Vitor Meshki durch Renaldo-Doru Balasa ersetzt wurde. Mit Blick auf die Tabelle war bei entsprechenden Ergebnissen auf den anderen Sportplätzen der Liga bei einem Sieg rechnerisch sogar ein Vordringen bis auf Tabellenplatz 3 möglich.
Entsprechend motiviert gingen wir die Begegnung auch an. Wir begannen konzentriert und auf der Höhe. Gleich zu Anfang hatten wir den Gegner voll im Griff, waren in den Zweikämpfen präsent und spielten zielstrebig nach vorne. Bereits in der 5. Spielminute belohnten wir uns für das eigene Engagement. Nach Balleroberung im Mittelfeld setzte sich halblinks Renaldo-Doru Balasa durch, spielte einen hervorragenden Querpass auf Modeste Nganamodei, der sich den Ball ein Mal vorlegte und dann überlegt ins linke lange Eck zur frühen 1:0-Führung einschob. Wer dachte, dass dies nun ein Spiel nach unseren Vorstellungen wird, sah sich schnell getäuscht. Nicht nur gab uns die Führung nicht die zu erwartende Sicherheit für den weiteren Spielverlauf, wir verloren mehr oder weniger mit zunehmender Spielzeit in der ersten Hälfte vollständig den berühmten roten Faden in unserem Spiel. Durch Unkonzentriertheit im Passspiel, Missverständnissen in der Zuordnung und Fehler in der defensiven Raumaufteilung ließen wir die Hatzenbühler nach und nach erstarken und luden diese zu immer vielversprechenderen Torabschlussmöglichkeiten ein. Der zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr unverdiente Ausgleich fiel in der 25. Spielminute durch Manuel Weigel, der einen zu kurz geratenen Rückpass erlaufen und an Keeper Ochs vorbei im langen Eck versenken konnte. Ansonsten waren von beiden Teams keine nennenswerten Offensivaktionen mehr zu verzeichnen.
Nach der Halbzeitansprache war für einige Minuten zurückkehrende Sicherheit zu verspüren. Wir kombinierten uns einige Male gefällig bis an die gegnerische Gefahrenzone, jedoch ohne zwingende Torabschlüsse zu produzieren. Im Gegenzug verstand es Hatzenbühl, uns schon im Spielaufbau früh unter Druck zu setzen und unseren Spielaufbau immer wieder zu stören. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir bereits einige gute Torchancen zugelassen. Nach einem Eckstoß in der 70. Spielminute köpfte der fast freistehende Ciprian Plesia zum 1:2 ein. In der Folge versuchten wir nochmals alles in die Waagschale zu werfen, um in der verbleibenden Spielzeit noch zum Ausgleichstreffer zu kommen. Ungefähr 5 Minuten vor Ende der regulären Spielzeit konnte der aufgerückte Benjamin Kupper nach einem Abpraller zwischen Elfmeterpunkt und 5-Meter Raum des Gegners annehmen, wollte gerade zum Schuss ausholen und wurde dabei von einem Hatzenbühler regelwidrig zu Fall gebracht. Schiedsrichter Wolfgang Stanich entschied auf Strafstoß. Alexander Wolf nahm allen Mut zusammen. Seinen halbhohen Schuss nach links konnte der Hatzenbühler Torwart nach vorne parieren. Alpay Yalcin schaltete schnell, rückte für den Nachschuss ein und schob den Ball mit der Innenseite zum vermeintlichen 2:2-Ausgleich ein. Die Freude bei uns war zunächst groß, der Gegner schien verzweifelt. Es vergingen einige Sekunden. Urplötzlich ertönte ein Pfiff des Schiedsrichters, der dazu das Handzeichen für eine Abseitsstellung unsererseits machte. Wie ein nach dem ausgeführten Strafstoß einrückender Spieler plötzlich im Abseits stehen soll, entzog sich den an diesem Tag anwesenden Spielern und Zuschauern – eine nach unserer Ansicht nicht regelkonforme Entscheidung, denn der Treffer im Nachschuss hätte gewertet werden müssen. Auch das gegnerische Team schien verwundert über die Entscheidung. In der nachfolgend verständlicherweise entstehenden Diskussion trat der Unparteiische teilweise aggressiv auf und verhielt sich unseren Spielern und dem Trainerteam gegenüber, die eine Erklärung für diese „eigenwillige Regelauslegung“ forderten, unserer Einschätzung nach unangemessen. Nachdem man die Entscheidung wohl oder übel akzeptieren musste, begaben wir uns in die eigene Hälfte. Für eine reklamatorische Aussage, wohlgemerkt keine Beleidigung oder ähnliches, erhielt in der Folge ein Rülzheimer Spieler die rote Karte. Kurze Zeit später pfiff der Schiedsrichter das Spiel ab und somit war die erste Heimniederlage seit dem 29.09. (gegen Bellheim) besiegelt. Somit ist unsere Heimserie sowie die Serie von 5 Spielen ohne Niederlage beendet.
Betrachtet man sich den Spielverlauf über die gesamten 90 Minuten, muss man auch mit Hinblick auf die kämpferisch stärkeren Hatzenbühler anerkennend sagen, dass die Niederlage verdient war. Nichtsdestotrotz ist es ärgerlich, aufgrund einer Schiedsrichterentscheidung aus der Fabelwelt schlussendlich noch um den Ausgleich gebracht worden zu sein.
Unter’m Strich müssen wir uns an diesem Tage aber zuallererst an die eigene Nase fassen, die gezeigte Leistung aufarbeiten und versuchen, die vorhandenen Defizite bis zum nächsten Spiel auszumerzen.
Bedanken wollen wir uns, wie immer, bei den anwesenden Zuschauern. Wir gastieren am 18.11.2018 beim FV Neuburg. Anpfiff ist um 14:45 Uhr. Wir würden uns über einige Zuschauer sehr freuen.
Es spielten:
Sebastian Ochs – Burak Can Sari (75. Moritz Wolff), Christian Braun, Dennis Ramis, Benjamin Kupper, Alexander Wolf – Renaldo-Doru Balasa, Alpay Yalcin, Eugen Galkin, Harun Bican (46. Patrick Nolan) – Modeste Nganamodei
Nicht zum Einsatz kamen:
Dionis Bequiraj